In seiner Selbstverständlichkeit und Einfachheit steht das Landhaus Lemke beispielhaft für das Miessche Diktum „Less is more“. In dem schlichten, eingeschossigen Ziegelbau von 1932/33 verzichtet Mies auf alles Besondere und jegliche Eitelkeit. Das Zurückgenommene im Detail und der Einsatz subtiler Mittel, wie beispielsweise die Wahl von hellen und rotbunten Backsteinen mit relativ großen Maßtoleranzen für eine schöne und lebendige Fassade, oder die geschickte Verzahnung von Innen- und Außenraum bei einer radikalen architektonischen Sprache machen den Bau zu einem künstlerischen Ereignis.
Wie sich diese Idee, von der Einfachheit (im positiven Sinne des Wortes) in der zeitgenössischen Kunst und in aktuellen Diskussionen wiederfindet, soll in diesem Jahr im Mies van der Rohe Haus in den Ausstellungen, Veranstaltungen, Vorträgen und Publikationen untersucht werden.
11.03.- 27.05.2012
Beate Terfloth wurde 1958 in Hongkong geboren. Sie lebt in Berlin und Salzburg, wo sie am Mozarteum seit 2009 eine Professur für Grafik und Zeichnung inne hat. In ihren Zeichnungen und Bildern geht es um Grenzziehungen und Grenzöffnungen. Beate Terfloth nimmt Formen, Ordnungssysteme, Linien, Konturen aus ihrer Um-Welt auf (Ausschnitte, Vergrößerungen, Verkleinerungen) und überträgt diese nach intensiver Beobachtung und subjektiver Verarbeitung, in eindruckvolle Bilder.
01.06.-24.08.2012
Die amerikanische Künstlerin Max Cole, geboren 1937 in Hodgeman County, Kansas, stammt von den Cherokee-Indianern ab und verbrachte ihre Jugendzeit im amerikanischen Südwesten. Die Kultur sowie die Landschaft beeinflussen die Kunst Max Coles. Das Prägnanteste Merkmal des Südwestens der USA ist der offene Horizont (prägende Landschaftsbild der Jugend Coles), die Trennlinie zwischen Himmel und Erde. Eine strenge, flache und lautlose erdfarbene Landschaft. Die ruhige friedliche Weite dieser Landschaft inspirierte Max Cole und ist die Quelle der Horizontalen in Coles Werk. Das formale Mittel sind lange horizontale Streifen, Bänder, Linien, die sich rhythmisch über die Fläche ziehen und sich in das scheinbar unendliche Erstrecken können.
09.09.-18.11.2012
Bis zu seinem Umzug nach Berlin im Jahr 2007 lebte Ray Malone (geb. 1939 in Malta) in London. Der Ausstellungstitel „Zwischenraum“ enthält verschiedene Aspekte der Arbeit von Ray Melone. Zunächst verweist er erst einmal auf das Grundkonzept seiner künstlerischen Arbeit: Im wörtlichen, wie im bildlichen Sinne fließen bei Melone Anregungen aus anderen Künsten, wie der Musik, der Architektur und der Literatur in seine Arbeit ein. Aber auch der gedachte Raum zwischen Betrachter und Kunstobjekt interessiert ihn.
25.11.2012- 24.02.2013
Giorgio Griffas Werk ist von großer Askese und uneitler Bescheidenheit geprägt. Seine Arbeiten sind als Fragmente zu lesen, die den Raum der Leinwand strukturieren. Darüber hinaus thematisieren sie auch die Zeit. So ist es sicherlich kein Zufall, daß der Betrachter immer wieder den Eindruck hat, in eine Partitur zu schauen, wenn er Griffas Arbeiten betrachtet. Als Bildträger benutzt Griffa ungrundiertes Leinen, das ohne Rahmung an die Wand hängt. Griffas Werk wurde in Paris und New York 1970 vorgestellt. Er beteiligte sich bei den Avantgardeshows "Prospekt" 1969 und `73 in Düsseldorf, wo er 1978 eine Einzelausstellung in der Kunsthalle hatte.1978 und `80 war Griffa auf der Biennale von Venedig vertreten.