2016

Sonderausstellung

IN EIGENER SACHE: BESUCHERZENTRUM FÜR DAS MIES VAN DER ROHE HAUS

10.1.-31.1.2016

Vernissage: 10.1.2019 um 14 Uhr

Gezeigt werden Entwurfszeichnungen, Architekturpläne und Modelle von Studenten der Architekturklasse Prof. Ulla Steinhilber der Hochschule für Technik Stuttgart für ein Besucherzentrum auf dem Grundstück des Mies van der Rohe Hauses. Ein kleines Café sowie Räume für Veranstaltungen und Vorträge bereichern das bisherige Programm und entlasten zugleich das kleine Landhaus am See. Die zwölf unterschiedlichen Entwürfe der Studenten präsentieren interessante und spannende Ideen, wie ein eingeschossiges Gebäude aus Stahl und Glas aussehen könnte. Eine Jury gibt zur Vernissage den ersten Preis bekannt. Besucher können sich auch an dem Projekt beteiligen und ihren Favoriten für einen Publikumspreis wählen, der am Ende der dreiwöchigen Ausstellung vergeben wird.

In der dreiwöchigen Ausstellung In eigener Sache . Besucherzentrum für das Mies van der Rohe Haus haben unsere Besucher die Möglichkeit gehabt, ihren eigenen Favoriten zu wählen. Der Gewinner des Publikumspreises ist Fast Nichts von Elif Demir und Büsra Koc. Dieses Projekt hat auch die Jury bestehend aus Mitgliedern des Fördervereins zur Vernissage zusammen mit dem Wechselspiel von Mona Cordes und Julia Müller am meisten überzeugt. Herzlichen Glückwunsch an die Gewinner! 

Im Grunde ist die Idee eines Besucherzentrums sowohl beim Publikum als auch bei der Jury auf positive Resonanz gestoßen. Vom Publikum angemerkt wurde dass der Blick auf den See nicht verbaut werden sollte, das Mies van der Rohe Haus nicht dominiert und der Garten nicht verbaut werden sollte. Wir wollen den Grundgedanken eines Besucherzentrums unter Berücksichtigung der Anmerkungen weiter verfolgen, denn eine Entlastung des Baudenkmales durch ein zusätzliches Gebäude ist dringend erforderlich. Daher haben wir uns sehr über die große Anteilnahme gefreut und die zahlreichen Besucher, die in den drei Wochen vorbei kamen und sich das Projekt ansahen.

Es gibt einen Katalog zur Ausstellung.

2016 . VON DER NATUR DER KUNST / DIE KUNST IN DER NATUR

Kuratorisches Konzept

Das Mies van der Rohe Haus startet 2016 mit zwei sich ergänzenden und aufeinander bezogenen Themenreihen. Die weit in die Garten- und Parklandschaft geöffnete Architektur des Mies van der Rohe Hauses schafft eine Situation, die es ermöglicht, dass die Kunstausstellungen im Inneren des Hauses und die Natur im Außenraum praktisch immer im Zusammenhang gesehen werden können. Das wird in diesem Jahr besonders hervorgehoben durch eine inhaltliche Verknüpfung der beiden Sphären Kunst und Natur. 

Im Haus gibt es die Ausstellungsreihe Von der Natur der Kunst und auf dem Grundstück erwartet Sie ein neues Ausstellungsformat mit dem Titel Die Kunst in der Natur. Haus und Garten haben jeweils verschiedene Akteure: stehen im Haus Kunst und Künstler im Fokus, so sind es im Garten die Pflanzen und Bäume. Sie werden von Kunsthistorikern einmal gründlich unter die Lupe genommen und wie Kunstwerke betrachtet.

Von der Natur der Kunst

Wie viel Natur steckt heute noch in der Kunst? Welche Rolle spielt dabei die Natur des Menschen beziehungsweise des Künstlers? Wie weit reicht der Einfluss der Natur auf unser Farb- und Formempfinden? Gründen unsere Vorstellungen von Proportionen und Harmonie auf den ästhetischen Erfahrungen mit der Natur? Oder hat sich die Kunst inzwischen so weit von der Natur in künstliche, virtuelle Sphären hinein entfernt, dass die Natur keine Rolle mehr spielt? Diese Fragen werden von den einzelnen Künstlern mit völlig verschiedenen Ansätzen auf unterschiedliche Wege thematisiert.

Den Auftakt der Ausstellungsreihe bildet die Schau mit Arbeiten von Stefan Löffelhardt. Die Ausstellung trägt den Titel „Tisch“. Sie wird am 7.2. um 14 Uhr eröffnet. Beim Düsseldorfer Künstler ist die innere Landschaft das zentrale Motiv. In seinen Zeichnungen und Installationen findet man Landschaften ohne erkennbaren Maßstab wie Raum- und Minilandschaften und sogar Seelenlandschaften.

Die Kunst in der Natur

Das Gartenprojekt folgt dem jahreszeitlichen Rhythmus und wird nach dem Gartenphilosophen und Staudenzüchter Karl Foerster in Winter, Vorfrühling, Frühling, Frühsommer, Hochsommer, Herbst und Spätherbst eingeteilt.In sieben Symposien werden insgesamt 28 Pflanzen untersucht. Vorträge über Die Kunst in der Naturergänzen das Programm. 

Das erste Symposium beginnt am 22. April um 16 Uhr mit einer Einführung in das Konzept der Themenreihe von Dr. Wita Noack und Manja Fahlisch. Danach werden die Felsenbirnevon Andreas Otto, die Bergenievon Reinhard Ermen, der Rhododendronvon Reinald Eckertund das Hornkrautvon Annika Weise vorgestellt. Die Fotokünstlerin Heidi Specker das Projekt im Garten mit der Kamera begleiten.

Ausstellungen

STEFAN LÖFFELHARDT . TISCH

7.2.–15.5.2016

Vernissage: 7. Februar 2016 . 14 Uhr

Die Themenreihe Von der Natur der Kunststartet im Haus mit der Ausstellung Tischvon Stefan Löffelhardt. Bei dem Düsseldorfer Künstler ist die innere Landschaft das zentrale Motiv. In seinen Zeichnungen und Installationen findet man Landschaften ohne erkennbaren Maßstab wie Raum- und Minilandschaften und sogar Seelenlandschaften. 

Stefan Löffelhardt verbindet die drei Ausstellungsräume des Hauses in einer Erzählung miteinander. Im Mittelpunkt der Ausstellung steht der Raum über und unter dem Tisch. Abstrakte Schiffsskulpturen und großformatige Zeichnungen von Seelenlandschaften ergänzen seinen geistig-experimentellen Ansatz. Kennzeichnend für Löffelhardts Ausstellungsanordnungen ist das Zusammenführen unterschiedlichster Materialien wie Gips, Holz, Verpackungsmaterialien und Industriereste – und im Falle der Ausstellung kommt auch ein Arbeitstisch der Kunstinstitution ins Spiel.

Die Objekte, Zeichnungen und Installationen stehen bei Stefan Löffelhardt in einem geistigen und bildnerischen Zusammenhang und geben Ausschnitte seines Nachdenkens über die Prinzipien von Aufklärung, Romantik und Moderne wieder, in deren Spannungsfeld er Mies van der Rohe in der Aktualität sieht.

JOSÉ HEERKENS . NOONTIDE

5.6.-11.9.16

Eröffnung: Sonntag, 5. Juni, 18 Uhr

Die niederländische Malerin José Heerkens zeigt in den lichtdurchflutenden Räumen des Mies van der Rohe Hauses, wie das Tageslicht mit seinen verschiedenen Stimmungen ins Bild kommt. Das verraten auch ihre Bildtitel wie „Evensong“, „Laying Down On Seven Greens“, „Mornings“ und „Nocturne“.  Ihre Ausstellung ist Teil der Themenreihe „Von der Natur der Kunst“, die im Jahr 2016 im Mies van der Rohe Haus veranstaltet wird.

José Heerkens bringt ihre Farbmalerei auf Leinwand in ein Raster aus Horizontale und Vertikale. Im Vordergrund stehen bei Heerkens das Sehen sowie die Erfahrbarkeit des Raumes, der durch die Dynamik der Farben und der Flächen zwischen den Linien bestimmt wird. Heerkens assoziiert dieses Linienspiel mit dem Betrachten des Horizontes, eines Waldes oder eines Details im Baum. Und wie die Natur in ständiger Bewegung ist, lösen sich auch bei Heerkens Arbeiten die Linien im Dialog zueinander aus ihren festgesetzten Formen.

Die Künstlerin lebt und arbeitet in Zeeland / NL.

Die Ausstellung wird von der Botschaft des Königreichs der Niederlande gefördert.

BEAT ZODERER . NAGELFLUH

18.09.-23.12.2016

Eröffnung: 18. September 2016 um 16 Uhr

Beat Zoderer hat für die Räume des Mies van der Rohe Hauses eine in situ Installation aus Skulpturen, Wandobjekten und Collagen entwickelt. Die Ausstellung ist Teil des Jahresthemas, bei dem der Zusammenhang von Kunst und Natur untersucht wird. Auf den ersten Blick scheint die abstrakte Formensprache von Zoderers Arbeiten wenig mit dem Naturhaften zu tun zu haben, doch auch die Natur arbeitet mit geometrischen Informationen. Nagelfluh, eine natürliche Gesteinsformation in den Alpen, ist eine Metapher für die Betongussarbeiten des Künstlers.

Wir danken Pro Helvetia für die freundliche Unterstützung der Schau des Schweizer Künstlers in Berlin.

 

 

 

 

HEIDI SPECKER . SAAT SEED

22.1.­–26.3.17

Vernissage: Sonntag, 22. Januar, 14 Uhr

Die Ausstellung SAAT SEED der Künstlerin Heidi Specker bildet Abschluss und Höhepunkt der Ausstellungs- und Veranstaltungsreihe Von der Natur der Kunst / Die Kunst in der Natur.  Ausgangspunkt waren für Heidi Specker eigene Fotografien der im Garten des Landhauses Lemke befindlichen Pflanzen. Diese wurden mit historischen Fotografien des Hauses und mit Motiven der 1920er und 1930er Jahre aus dem Bereich Bauhaus zusammengeführt. Heidi Specker hat dabei Bezüge zur Gegenwart hergestellt und das Thema Pflanze als menschliche Züchtung in ihre Betrachtung einbezogen. Schon der Ausstellungstitel verweist dabei auf die Doppeldeutigkeit von Saatgut als einem Kulturgut, das heute im Zeitalter der industriellen Reproduzierbarkeit von Pflanzen, nicht nur positive Assoziationen hervorruft. Die Künstlerin versteht den Gedanke von Säen und Saat in dieser Ausstellung in einem erweiterten Sinne von Etwas-in-die-Welt-bringen, was ja nicht nur Pflanzen sein können, sondern auch eine Ideologie oder eine Kultur, oder eben die Idee des Bauhauses.