2009

2009 . INSPIRATION BAUHAUS

ANDEAS REITER RAABE

7.3.-3.5. 2009
Vom 7. März bis zum 3. Mai 2009 zeigt das Mies van der Rohe Haus, Berlin eine Ausstellung des in Wien lebenden Malers und Konzeptkünstlers Andreas Reiter Raabe. Zu sehen sind Arbeiten aus verschiedenen Werkkomplexen des Künstlers, die allesamt das Wesen der Malerei mit Mitteln der Malerei untersuchen und dabei vor allem den Entstehungsprozess thematisieren. Im Mies van der Rohe Haus werden erstmalig Arbeiten aus der Gruppe „Attachment“ gezeigt, die Reiter Raabe seit 10 Jahren als Ausgangsbilder sozusagen als „Malinstrumente zur Erzeugung von weiteren Bildern“ den so genannten „Drippings“ dienen. Diese werden als zweite Werkgruppe vorgestellt und besetzen zum Teil vollständig die Wand. Der Bezug auf den Miesschen Architekturraum selbst wird in den Reflexionen aus in unterschiedlichen weißen Raltönen lackierter Glasflächen früher Keilrahmen-arbeiten spürbar, die in der ehemaligen Wohnhalle des Mies van der Rohe Hauses ausgestellt werden. Die im Garten des Hauses ausgestellten Schilder, die „natural monochromes“ sind ein „work in progress“. Die Farben und Slogans der monochromen Schilder charakterisieren die Malerei im allgemeinen und beziehen sich auf den jeweiligen Kontext der Umgebung (Länder). Während die Schilder also normalerweise am jeweiligen Ort verbleiben und als photographisches Dokument weiter existieren, sind sie hier auf Grund der Ausstellung zusammengeführt worden. Unter ihnen befindet sich der eigens für Berlin entworfene Siebdruck mit dem Schriftzug „agieren und besetzen“ der sich dem beständigen Konzept entsprechend ins städtische Umfeld verläuft.

 

FRANZ ERHARD WALTHER . SKULPTUR ANTWORTET

9.5.-26.7.2009
Expansion der Kunst, die in den 1960er-Jahren ihren Anfang nahm, wurde von Avantgarde-Künstlern getragen, die mit ihren Arbeiten gemeinsam einen nachhaltig wirkenden Paradigmenwechsel einleiteten. Aus Deutschland stammend waren dies z.B. Reiner Ruthenbeck, Hans Haacke, Bernd und Hilla Becher, Blinky Palermo, Sigmar Polke, Gerhard Richter, Joseph Beuys, Ulrich Rückriem und Franz Erhard Walther. Radikaler als andere seiner Generation erweiterte Franz Erhard Walther die Grenzen der Kunst und des Denkens, unter anderem durch eine Übertragung der Werkverantwortung an den Rezipienten. Das Werk des mehrfachen documenta-Teilnehmers gehört weltweit zum Bestand von Museen und bedeutenden Privatsammlungen. In der Ausstellung im Mies van der Rohe Haus werden wichtige, ältere Arbeiten, die Walthers Kunst- und Materialbegriff repräsentieren in  einem Dialog mit neuen aktuellen Stücken präsentiert: Wortbilder, Werkzeichnungen, Wandformationen und Objekte aus der Werkgruppe „Neues Alphabet“. Die Skulptur antwortet auf die Artikulation der einzigartigen Architektur.

WALDO BALART . SUMMERTIME IS ALREADY HERE

8.8.-27.9.2009
„Summertime is already here“ ist eine neon-gelb-orange farbige Arbeit von Waldo Balart, die der Ausstellung den Titel gegeben hat. Der spanische Künstler hat sie in diesem Jahr eigens für die Ausstellung im Mies van der Rohe Haus gemalt. Dieser Titel klingt wie ein fröhlicher Song, den Waldo Balart in Freude über die Ausstellung erfunden haben mag. Mit ihren grellen Neonfarben bringen Balarts Gemälde noch mehr Licht – vielleicht sogar etwas karibisches Licht – in das ohnehin schon lichtdurchflutete Mies van der Rohe Haus. So führen sie vor, wie lebendig sich die Kunst zu zeigen vermag. Waldo Balart verknüpft, über vorher festgelegte Zahlensysteme, die Farben des Regenbogens mit dem klassischen Quadrat zu leuchtenden Gemälden. Nicht zuletzt bringt auch die Leichtigkeit, in der Waldo Balart mit dem Quadrat umgeht, indem er es bricht, durchkreuzt und über die Leinwand tanzen läst, die in sich ruhenden Räume des Mies van der Rohe Hauses in Bewegung. Ich freue mich sehr, dass das Mies van der Rohe Haus Ihnen den in Madrid lebenden Künstler Waldo Balart vorstellen darf. In Spanien gilt er als wichtiger Kopf der Konkreten Kunst. Mein herzlicher Dank geht an die Spanische Botschaft in Berlin und das Spanische Kulturministerium in Madrid, die die Ausstellung möglich gemacht haben.

KARL DUSCHEK . GELB ROT BLAU

3.10.-6.12.2009
Karl Duschek, Künstler und Grafikdesigner aus Stuttgart, zeigt in dieser Ausstellung wie abwechslungsreich wenige Formen und Grundfarben sein können, wie Spannung aus der komplexen Ordnung mit einfachen Elementen entstehen. Schon während seiner Studienzeit, Ende der 1960er Jahre an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste Braunschweig, interessiert er sich für die Farbenlehre, setzt sich mit Wittgenstein und Itten auseinander. In seinen künstlerischen Werken aber auch in Arbeiten des Grafikdesigns tauchen immer wieder die Grundfarben und –formen auf.  Die Ausstellung im Mies van der Rohe Haus Berlin steht unter der Themenreihe »Inspiration Bauhaus« und widmet  sich allen künstlerischen Facetten des Stuttgarter Künstlers.  So sind nicht nur seine Leinwandarbeiten zu sehen, sondern auch seine Rauminstallationen und Formenmarken bekannter Unternehmen und Institutionen.